Quitten

 

Sie leuchten, duften und schmecken - die Quitten

 

Der Quittenbaum sieht auf den ersten Blick wie ein Apfel- oder Birnenbaum aus. Quitten gehören zu den Rosengewächsen, sind eng mit Äpfeln und Birnen verwandt und zählen wie diese zu den Kernobstarten. Die Quitte liegt optisch etwa zwischen den beiden Früchten. Ein besonderes Merkmal ist die "wollige Haut" der Quitten, welche sie deutlich von ihren Verwandten unterscheidet. Sie haben auf ihrer Schale einen Überzug, der sich leicht abreiben lässt.

Der Quittenbaum blüht nur eine kurze Zeit im Mai und Juni mit weißen bis zartrosa Blüten. Geerntet wird die dann goldgelb strahlende Frucht von September bis November. Früher stand fast üblich ein Quittenbaum in jedem Bauerngarten. Viele Jahre war dieses Obst auf dem Rückzug. Jetzt wird die alte Köstlichkeit wegen ihres feinen Aromas wieder geschätzt und neu entdeckt. Doch in den Lebensmitteleinzelhandel gelangen die Quitten eher selten.

Nach ihrem Aussehen werden Quitten in rundliche Apfelquitten und längliche Birnenquitten eingeteilt. Es gibt aber auch Zwischenformen. An einem Baum können verschieden geformte Früchte wachsen. Im Geschmack unterscheiden sich die beiden Formen nicht. Die Süße oder Herbe der Quitte ist von der Sorte abhängig.

Lagerung und Genuss  

 

Die duftenden Früchte müssen getrennt von anderen Lebensmitteln gelagert werden, diese würden den Geruch der Quitten annehmen. Flecken auf der Schale bedeuten keine schlechtere Qualität. Trotz des harten Fruchtfleisches sind Quitten sehr druckempfindlich, an Druckstellen faulen sie schnell. Die Lagerzeit beträgt im Kühlen zwischen acht und zehn Wochen.

Das Fruchtfleisch der Quitten ist roh nicht genießbar.

Gekocht oder gebacken entwickeln sie ihr volles Aroma und schmecken mild bis herb-sauer. Vor der Verarbeitung in der Küche muss der Flaum abgerieben sowie der Kelch- und Blütenansatz entfernt werden. Aufgrund des hohen Pektingehalts eignet sich die Quitte bestens zur Herstellung von Konfitüren und Gelees. Im Verhältnis 1:1 kann bei der Zubereitung auch normaler Zucker verwendet werden. Die Quitten müssen aber länger gekocht werden, damit sich das Pektin vollständig aus den Früchten löst. Die Quitte harmoniert mit Birnen, Äpfeln und Beeren und passt außerdem gut zu Fleischgerichten. Ganze Früchte lassen sich süß oder pikant füllen, zu Kompott, Saft oder Schnaps verarbeiten. 

Das Zerteilen der harten Quitten bedarf etwas Fingerspitzengefühls und scharfem Werkzeug. Nicht nur das Fruchtfleisch, sondern auch die Schale lässt sich verwerten. Damit die Quitten bei der Verarbeitung nicht braun werden, beträufelt man sie mit etwas Zitronensaft.

 

Gesundheit und Mystik

 

Quitten enthalten viel Kalzium und Eisen, sind reich an Vitamin C und Ballaststoffen. Ätherische Öle verleihen ihnen das angenehme Aroma. Schon Hildegard von Bingen wusste die Frucht mit grosser Heilkraft zu schätzen. Die goldgelben Quitten stärken die Verdauung, helfen gegen Erkältungen und lindern Entzündungen der Haut. Eine bedeutende Rolle spielten Quitten auch in der griechischen Mythologie. Als Frucht der Liebesgöttin Aphrodite galten die Früchte als Symbol für Glück, Liebe und Fruchtbarkeit.